Gioachino Rossini
Il barbiere di Siviglia (Der Barbier von Sevilla)
Orchestra e coro Rossini di Napoli
Dirigent: Silvio Varviso
Aufnahme: Decca 1967
Premiere: Salzburg, 11.7.1971
Neueinstudierung: 6.6.2014
Sämtliche Marionetten sowie die gesamte Ausstattung wurden in den Werkstätten des Salzburger Marionettentheaters hergestellt.
- geboren in Zell am See
- Wirtschaftsausbildung und Studium der Kommunikationswissenschaften
- berufliche Auslandsaufenthalte in Peking, Hongkong, Zypern und Portugal
- selbstständige Unternehmerin im Bereich Eventmarketing und Kulturmanagement, Produktionsleitung von Festivals
- Geschäftsführerin des Winterfest Salzburg (Festival für zeitgenössischen Circus)
- seit 2020 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Berlin
- Studium der Musikwissenschaften und der Englischen Literatur
- Gründung und Leitung der Jungen Marionettenoper Berlin
- Organisation bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern und den Berliner Festspielen
- Produktionsleitung bei ECM Records München
- seit 2003 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Genf
- Ausbildung zur Kindergartenpädagogin
- Puppenspielerin, Puppenwerkstatt am Genfer Marionettentheater
- seit 2010 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Genf
- Studium der Kunstgeschichte
- Puppenspieler, Puppenbauer und Regisseur am Genfer Marionettentheater
- seit 1990 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Moskau
- Ausbildung zum Automechaniker
- LKW-Fahrer, selbständiger Taxi-Fahrer
- Möbelrestaurator
- seit 2000 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Paris
- Schneidermeister: Ausbildung an der Ecole Paul Poiret für darstellende Kunst Paris
- Kostüm Supervisor für Stage Entertainment, Cirque du Soleil, Oper Leipzig
- freischaffender Kostümbildner
- 2011 bis 2017 und seit 2019 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Salzburg
- Ausbildung zur Schneiderin an der Gewerbeschule Salzburg
- Damenschneiderei für Theater
- seit 1960 am Salzburger Marionettentheater – eigentlich in Pension, aber nach wie vor aktiv
- geboren in Regensburg
- Gesangsstudium an der Universität Mozarteum
- freischaffender Sänger und Gesangslehrer
- seit 2019 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Salzburg
- Fachhochschulen für Mode- und Bekleidungstechnik sowie Keramik und Ofenbau
- Schneidermeisterin, Keramik- und Hafnergesellin
- Tätigkeit im Einzelhandel
- seit 2015 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Schwarzach
- Maler und Anstreicher
- seit 2007 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Göttingen
- studierte Musiktheorie, Musikwissenschaft und Linguistik
- Lehrbeauftragter für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Weimar
- Lektor und Notensetzer für verschiedene Musikverlage
- seit 2022 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Klagenfurt
- Ausbildung zur Textilfachfrau an der HTL Textil
- seit 1990 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Hallein
- Ausbildung zur Textilfachfrau
- Verkauf und Beratung beim Heimatwerk
- Diplomierte Feng Shui-Beraterin
- seit 1986 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Salzburg
- Ausbildung zum Elektrotechniker
- technische Leitung Kleines Theater (Salzburg) und Metropolis
- Beleuchtungsmeister Salzburger Landestheater
- seit 2019 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Wiener Neustadt
- Diplomstudium Digitale Medientechnologien
- selbstständiger Ton- und Lichttechniker
- leidenschaftlicher Musiker
- seit 2016 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Salzburg
- Ausbildung zur Touristikkauffrau
- Rezeption und Veranstaltungsorganisation in diversen Hotels
- seit 1999 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in München
- Studium der Kulturgeographie und des Landschafts-, Regional- und Stadtmanagements in Erlangen, Salzburg und Buenos Aires
- Aufbaustudium Kulturmanagement
- Ticketingleitung Filmkulturzentrum Das Kino, Salzburg
- Produktionsleitung Winterfest (Festival für zeitgenössische Circuskunst), Salzburg
- seit 2021 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Salzburg
- Sprachenstudium
- Rezeption und Hotelreservierung
- Kartenverkauf bei einer Konzertagentur
- seit 2021 am Salzburger Marionettentheater
- geboren in Innsbruck
- Sprachenstudium
- Stadtführerin in Innsbruck
- Verkauf im Reisebüro
- seit 2005 am Salzburger Marionettentheater
Der Vorstand des Trägervereins
- Claus Spruzina
- Suzanne Harf
- Hannes Eichmann
- Kurt Lassacher
- Brigitte Lindner
- Anton Santner
- Birgit Limmert
Erster Akt
Mit Hilfe seines Dieners und Musikanten bringt der Graf Almaviva seiner Angebeteten Rosina ein Ständchen. Jedoch bleibt aller melodischer Aufwand ungehört. Enttäuscht schickt der Graf seine Helfer fort.
Figaro erscheint und Almaviva sichert sich durch ein reichliches Geldgeschenk die Mithilfe des schlauen Barbiers, um an seine Geliebte heran zu kommen.
Figaro rät dem Grafen, es erneut mit einer Kanzone zu versuchen. Da zeigt sich Rosina dem Jüngling, der als „Lindoro“ feurig seine Liebe erklärt. Doch was tun, um dem Mädchen nahe zu sein? Figaro weiß wiederum Rat: Der Graf solle – als betrunkener Soldat verkleidet – mit fingiertem Quartierschein des Doktors Gastfreundschaft gewinnen.
Zweiter Akt
Rosina hält an ihrem Fenster Ausschau nach ihrem geliebten „Lindoro“. Doch auch sie braucht Figaro als postillon d’amour. Er soll das Briefchen, das sie schon längst geschrieben hat, rasch dem Empfänger zustellen!
Argwöhnisch erkundigt sich Don Bartolo nach dem Verbleib eines Briefbogens. Rosina täuscht Bartolo geistesgegenwärtig. Doch dieser lässt sich nur schwer beruhigen. Zuvor hatte ihm doch der intrigante Musiklehrer Don Basilio zugeflüstert, dass Graf Almaviva sich auf Freiersfüßen in der Stadt befände. Mit Verleumdungen müsse man diesen ungebetenen Konkurrenten zu sofortigem Verschwinden veranlassen. Almaviva gewinnt geräuschvoll als betrunkener Regimentsarzt zur Einquartierung Einlass. Seiner Angebeteten gibt er sich zu erkennen und tauscht mit ihr zärtliche Worte aus. Durch den Lärm, den der Betrunkene verursacht, wird eine Militärwache alarmiert, die ihn verhaften soll. Almaviva gibt sich der Wache zu erkennen, die sich daraufhin zurückzieht. Bartolo bleibt verwirrt zurück.
Dritter Akt
Don Bartolo kommt die Sache nicht geheuer vor. Sollte der im ganzen Regiment unbekannte „Kollege“ ein Abgesandter und Kundschafter des Grafen Almaviva gewesen sein? Ein Grund mehr, die Heirat mit Rosina so rasch wie möglich zu vollziehen! Graf Almaviva erscheint in der Verkleidung eines Musiklehrers „Don Alonso“ unter dem Vorwand, den plötzlich erkrankten Basilio zu vertreten. „Don Alonso“ beginnt, gemeinsam mit Rosina zu musizieren. Don Bartolo wohnt der Singstunde bei. Figaro kommt, um den Hausherrn zu rasieren – und von der „Musikstunde“ abzulenken. Da erscheint der kerngesunde Don Basilio. Der Graf und Figaro überzeugen den Musikmeister davon, dass er schwer krank sei und ins Bett gehöre. Eine volle Börse wird ihm als Medizin mit auf den Weg gegeben. Während Figaro schließlich Don Bartolo einseift, können die Geliebten sich endlich aussprechen. Noch in dieser Nacht wollen sie gemeinsam fliehen. Bartolo hört das Gespräch mit; voller Zorn verjagt er Figaro und den falschen Musikmeister. Berta, die langjährige Haushälterin, beklagt die fortwährenden Aufregungen.
Don Bartolo sieht nur ein Mittel, rasch Rosinas Einwilligung zur Hochzeit zu erringen: er behauptet, der geheimnisvolle Liebhaber spiele ihr nur seine Liebe vor, um sie dann an den Grafen Almaviva zu verkuppeln! Um diesen verwerflichen Plan ein für alle Mal zu vereiteln, schickt er Basilio nach dem Notar und holt persönlich die Stadtwache.
Ein Unwetter zieht über die Stadt.
Figaro erklimmt den Balkon des Hauses und lässt den Grafen ein, um gemeinsam mit Rosina den Fluchtplan auszuführen. Empört stößt Rosina die vermeintlichen Kuppler zurück. Erst als „Lindoro“ sein Incognito preisgibt, willigt Rosina überglücklich ein, mit dem Geliebten zu fliehen.
Basilio schneidet mit dem Notar den letzten Fluchtweg ab, indem er die Leiter vom Balkon verschwinden lässt.
Figaro nimmt die einmalige Gelegenheit wahr und lässt den verdutzten Notar sogleich die Hochzeit zwischen Rosina und dem Grafen Almaviva beurkunden. Don Bartolo ist der Geprellte. Seine übertriebene Vorsicht trug nicht die erhofften Früchte. Rosina ist nun die Gräfin Almaviva.
Zur Inszenierung
von Gottfried Kraus (1988)
Auf der Suche nach einer Erweiterung ihres Repertoires an geeigneten Opern – geeignet nicht nur im Hinblick auf die besonderen Ausdrucksmöglichkeiten der Puppen, sondern auch, was die Akzeptanz ihres internationalen Publikums betrifft – mussten die Salzburger Marionetten früher oder später auf Rossinis Barbier von Sevilla stoßen. Umsomehr als sich an Rossinis Oper erproben lassen konnte, wie eine solche Opera buffa im italienischen Original – also auch mit den Rezitativen – zu bewältigen war. Insofern war Der Barbier von Sevilla, den die Salzburger Marionetten für die feierliche Eröffnung ihres neuen Theaters in Salzburg 1971 einstudierten, auch als Vorstufe zu Mozarts Figaro gedacht. Eine Vorstufe zu Figaro ist Rossinis berühmte Opera buffa ja auch vom Inhalt her. Auch ihr hegt ein Stück des französischen Komödiendichters Beaumarchais zugrunde, freilich ein Text, der noch weit von der politischen Brisanz des Figaro entfernt ist. Was hier behandelt wird, ist eine jener typischen Situationen der Comedia, und auch die Figuren erscheinen ungleich stärker „typisiert“: der alte Doktor Bartolo, in dessen Haus die hübsche Rosina aufwächst, von ihrem Vormund unter Verschluss gehalten, da er selbst durch eine Heirat an ihr Vermögen herankommen möchte; der junge Graf, der sich vielerlei Tricks bedient, um Rosina zu entführen, und der gewitzte Barbier Figaro, der sein Geschäft dazu benützt, in allen Lebenslagen unentbehrlich zu sein, aus allen Situationen einen Ausweg zu wissen. Auch der Musiklehrer Basilio, ja selbst Bertha, das Faktotum im Flause Bartolos, sind Figuren der traditionellen Comedia.
Und doch kündigt sich
im Lustspiel des Beaumarchais schon jene Erweiterung zur Charakterkomödie an,
die im Le mariage de Figaro dann vollzogen ist. Rossinis Textdichter Cesare
Sterbini hat vieles davon übernommen – wenn der junge Graf und Figaro über die
Macht des Geldes philosophieren, wenn Basilio die hohe Kunst der Verleumdung
preist oder Rosina resolut ihr Schicksal mit in die Hand nimmt. Rossinis
Musik, rund dreißig Jahre nach Mozarts Figaro, aber auch nach der Barbier-Vertonung des Giovanni Paisiello geschrieben, hält sich mehr an die
gefällige Typisierung der Situationen und Figuren als an die Möglichkeiten
tieferer Charakteristik. Sie erreicht aber doch an manchen Stellen grandiose
Wirkung – etwa in der „Verleumdungsarie“ des Basilio – und ist überdies von
größter Lebendigkeit. Vor allem aber betont sie die komödiantische Seite und
erscheint damit wie geschaffen für das Spiel der Marionetten, denen diese Art
von Lebendigkeit ja ungleich leichter zu Gebote steht als den Menschen.
Leichtigkeit und Anmut prägen die Marionetten-Inszenierung des Barbier von Sevilla. Schon die Dekorationen erscheinen aus der Schwerelosigkeit der Musik erdacht. Das Haus Dr. Bartolos mit seinem reizenden Balkon, die gleichzeitig stilisierten und doch bis in die kleinsten Details realistischen Interieurs mit den durchsichtigen Zwischenwänden, die je nach Bedarf dem Zuschauer die einzelnen Räume des Hauses zeigen – alles das hat nicht nur Witz und Stil, sondern auch mediterrane Grazie. Und ebenso sind die Figuren, für die Josef Magnus ganz meisterliche Physiognomien erfand, zugleich Typen und individuelle Charaktere, hinreißend in ihrer Differenzierung.
Die Inszenierung Wolf-Dieter Ludwigs verbindet auf das glücklichste den Eigencharakter der Marionette mit der handfesten Theatralik der Opera buffa. Was bei Mozart als eine Art Überhöhung ins reine Spiel verstanden werden kann, ist hier im „Barbier“ im Gegenteil durch betonten Realismus erreicht. Der Graf singt seine Canzone zu Beginn zu den Klängen eines veritablen kleinen Orchesters, dessen individuelle Gestik das Entzücken der Zuschauer bedeutet; Figaro barbiert den Doktor Bartolo in einer köstlich bewegten Choreographie nach allen Regeln der Kunst, währenddessen Almaviva und Rosina sich im Nebenzimmer als anmutige Silhouetten Treue schwören; und Figaro schwingt sich während des Gewitters mit einer Eleganz und Behendigkeit über das Balkongitter, als sei das und nicht das Barbieren sein Handwerk.
Und dennoch ist alle Realistik naturgemäß übersteigert. Gerade dort, wo der doppelte Boden der Buffa in Musik und Spiel deutlich wird, dort hat die Marionette noch zusätzliche Ausdrucksmöglichkeiten, von denen Regisseure der Opernbühne nur träumen können. Etwa wenn der hagere, dämonische Basilio in der Verleumdungsarie dem überwältigend komischen und gleichzeitig tragischen Doktor Bartolo unauslöschlichen Schrecken einjagt. Da spielt die kleine Bühne plötzlich mit allen Tricks, es blitzt und donnert, und Bartolos fahles Erschrecken erfüllt den ganzen Raum. Oder wenn Figaro, Rosina und Almaviva dem verdutzten Basilio einzureden versuchen, er habe schweres Fieber, und dieser unter der Suggestion der Musik und ihrer Überredungskunst nun wirklich zu zittern beginnt.
In vielen hundert Details ließe sich belegen, wie die Salzburger Marionetten weit über den üblichen Rahmen des Puppenspiels hinaus hier zu einer künstlerisch-theatralischen Interpretation gelangen, die auf ganz eigenartige Weise viel tiefer in das Wesen der Buffa zielt, als ich dies je auf der Opernbühne gesehen habe. Gerade weil hier auf jede Modernisierung und alle selbstgefälligen Gags des Puppentheaters verzichtet wird, weil die Stilisierung der Marionette jede andere, manieristische Stilisierung entbehrlich macht, gerade deshalb empfindet der Zuschauer hier eine Vollkommenheit, wie die Opernbühne sie kaum zu erreichen vermag.
Mit einer Aufführung von Mozarts Bastien und Bastienne gründet der Bildhauer Anton Aicher 1913 das Salzburger Marionettentheater. Er hat mit den Vorstellungen, welche er mit seiner ganzen Familie aufführt, so großen Erfolg, dass er noch im Herbst desselben Jahres auf die erste Gastspielreise geht. Das Repertoire wird rasch ausgebaut, für Kinder werden dutzende Märchenspiele inszeniert, im Mittelpunkt steht der Kasperl.
Als Hochzeitsgeschenk erhält Hermann Aicher 1926 von seinem Vater Anton das Marionettentheater, das dieser mit seinen technischen Kenntnissen zu einer echten Miniaturbühne ausbaut. In Zusammenarbeit mit dem Mozarteum werden immer anspruchsvollere Werke einstudiert. Bald stehen auch Mozarts „kleine“ Opern wie Apollo und Hyazinth oder Der Schauspieldirektor auf dem Spielplan.
In den Jahren 1927–1934 unternimmt das Theater Gastspielreisen nach Hamburg, Wien, Holland, sowie eine große Balkan-Tournee nach Istanbul, Sofia und Athen. 1936 folgen Moskau und Leningrad, wo in Sälen mit bis zu 2500 Besuchern gespielt wird. Dazu müssen neue, größere Marionetten gebaut werden. Zur besonderen Attraktion wird der „Sterbende Schwan“ mit einer Marionette, welche die legendären Ballerina Anna Pawlowa zum Vorbild nimmt.
In den Kriegsjahren wird das Theater als Fronttheater eingesetzt. Hermann Aicher wird 1944 zum Militär eingezogen und das Theater wird geschlossen. Unmittelbar nach Kriegsende 1945 beginnen die Marionetten wieder zu spielen. 1947 geben sie das erste deutschsprachige Gastspiel in Paris im renommierten Théâtre des Champs-Elysées. Es folgt eine intensive Tournee- und Gastspieltätigkeit bis Japan, Südafrika und Australien und es werden neue Produktionen inszeniert, allen voran Mozarts Die Zauberflöte. Innerhalb der nächsten Jahrzehnte wird das Repertoire um alle fünf großen Mozart-Opern erweitert. Mit Günther Schneider-Siemssen beschäftigt das Theater einen Bühnenbildner, der bis 1991 sämtliche Produktionen des Theaters ausstattet.
1959 wird der erste Theatersaal des Marionettentheaters im alten Borromäum wegen Baufälligkeit geschlossen und das Theater zieht für 10 Jahre in eine provisorische Spielstätte am Kapitelplatz.
1971 wird das neue, erstmals nach eigenen Wünschen gestaltete Haus in der Schwarzstraße mit Rossinis Der Barbier von Sevilla eröffnet. Nach Hermann Aichers Tod im Jahr 1977 übernimmt seine Tochter Gretl die Leitung. Es folgen Tourneen in ganz Europa, Amerika und Asien.
Zum Mozartjahr 1991 inszeniert Götz Friedrich Mozarts Così fan tutte.
1994/95 werden alle fünf Mozartopern für Fernsehen und Video mit Sir Peter Ustinov als Erzähler aufgezeichnet. In den 1990er Jahren entstehen mehrere Koproduktionen mit dem Salzburger Landestheater. Mit Carl Maria von Webers Oberon wirken die Salzburger Marionetten 1996 erstmals im kleinen Festspielhaus bei den Salzburger Festspielen mit.
Es folgt eine Zusammenarbeit mit den Osterfestspielen für Prokofieffs Peter und der Wolf mit Tobias Moretti als Sprecher. Zum 85. Geburtstag der Marionetten wird auf der Festung Hohensalzburg das Museum „Welt der Marionetten“ eröffnet.
Barbara Heuberger übernimmt die Geschäftsführung und 2001 feiert das Theater erstmals seit langer Zeit wieder die Premiere eines Schauspiels: Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare. Im Dezember 2003 folgt die Premiere von Engelbert Humperdincks Oper Hänsel und Gretel.
Im Mozartjahr 2006 werden während der Salzburger Festspiele alle 22 Mozartopern gespielt. Das Salzburger Marionettentheater inszeniert in diesem Rahmen Bastien und Bastienne und Der Schauspieldirektor.
Für The Sound of Music erhält das Theater exklusiv die Lizenz, die Geschichte der Salzburger Familie von Trapp mit Marionetten zu adaptieren und damit die Möglichkeit, seine eigene Version des in der ganzen Welt bekannten Broadway-Musicals zu gestalten.
Mit András Schiff live am Klavier werden Claude Debussys La boîte à joujoux (Die Spielzeugschachtel), sowie Schumanns Papillons einstudiert. Eine französische Fassung von The Sound of Music ergänzt ein vierwöchiges Paris-Gastspiel über Weihnachten und Neujahr 2011/12.
Im gleichen Jahr entsteht in Kooperation mit dem Salzburger Landestheater Der Kleine Prinz, ein Jahr darauf folgt Wagners Der Ring des Nibelungen in einer auf zwei Stunden komprimierten Fassung.
Mit dem Tod von Gretl Aicher 2012 endet nach drei Generationen die Inhaberschaft der Familie Aicher. Die bestehende Gesellschaft wird bis 2020 von Dr. Barbara Heuberger geleitet; die Gründung eines Trägervereins festigt deren Struktur und gewährleistet den Fortbestand der Institution.
Sein 100-jähriges Bestehen feiert das Salzburger Marionettentheater 2013 mit den Produktionen Schneewittchen und die sieben Zwerge sowie Alice im Wunderland.
Mit Neuproduktionen wie Fidelio von Ludwig van Beethoven werden neue szenische Wege beschritten und die Technik des Marionettenspiels verfeinert.
2016 wird das Marionettentheater als immaterielles Kulturerbe in die Österreich-Liste der UNESCO aufgenommen und wird für seine besondere Spielpraxis ausgezeichnet.
Seit 1913 führten das Salzburger Marionettentheater über 270 Gastspielreisen und Tourneen in alle Welt.
Seit dem Jahr 1971 befindet sich das Salzburger Marionettentheater im historischen Gebäude in der Schwarzstraße 24 – auf der rechten Seite der Salzburger Altstadt, eigebettet zwischen Landestheater und Internationaler Stiftung Mozarteum und zwischen Salzach auf der einen und Schloss Mirabell mit seinem weltberühmten Garten auf der anderen Seite.
Nach der Gründung des Salzburger Marionettentheaters 1913 in einem Atelier im Salzburger Künstlerhaus, seiner Unterbringung im Turnsaal des alten Borromäum und nach einem 10 Jahre andauernden „Ausweichquartier“ im Kapitelsaal fanden die Marionetten schließlich ihr Zuhause in der Schwarzstraße 24. Und auch das Haus selbst blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Zwischen der Villa Lasser – also der heutigen Stiftung Mozarteum – und dem damaligen Stadttheater wurde 1893 an der Schwarzstraße von der Gräflichen Arco-Zinnebergischen Brauerei Kaltenhausen ein „Restaurations- und Saalgebäude” errichtet. Architekt war Carl Demel, Baumeister Valentin Ceconi. 1897 wurde das Saalgebäude zum „Hotel Mirabell” umgewandelt.
Bis 1968 befand sich in den Räumlichkeiten des Hotels das Mirabell-Casino. Im Jahr 1970 begannen die Umbauarbeiten, um dem Salzburger Marionettentheater eine neue Spielstätte zu geben. Der ehemalige Speisesaal des Hotels wurde zum Zuschauerraum mit Bühne umfunktioniert. Er beeindruckt noch heute mit seinem reichhaltigen Stuck und opulenter Malerei. Auch im Foyer stieß man bei einer Reparatur im Jahre 2000 auf den ursprünglichen, prächtigen Stuck und seit dem Jahr 2003 erstrahlt die Decke des Foyers wieder in altem Glanz.
Mitglieder wissen, wer die Fäden zieht …
Im Verein der Freunde des Salzburger Marionettentheaters sind Sie uns ganz nah! Denn Freund:innen und Förder:innen gehen gemeinsam mit uns backstage, lernen die Künstler:innen und ihre Puppen persönlich kennen und treffen sich an besonderen Orten. Durch unseren aktuellen Freunde-Newsletter wissen Sie als Erste, was gespielt wird. Sie sind exklusiv bei Proben dabei und werfen einen Blick hinter die Kulissen, wo wir uns gemeinsam anschauen, wer die Fäden zieht!
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Mitgliedsbeitrag Förderer: € 100,– pro Jahr
Im Vorstand: Harald Labbow, Julia Heuberger-Denkstein, Barbara Ortner, Nina Eisenberger, Julia Skadarasy, Katharina Schneider, Eva Rutmann, Franziska Wizany
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