Geschichte

Die Gründungsgeschichte

DIE FAMILIE AICHER: GRÜNDER DES SALZBURGER MARIONETTENTHEATERS

Die Familie Aicher: Drei Generationen für die Marionetten

Es war die Familie Aicher, die beginnend mit der Gründung im Jahr 1913 fast 100 Jahre lang die prägende Kraft des Salzburger Marionettentheaters war. Drei Generationen der Familie leiteten das Haus mit großer künstlerischer Sorgfalt und Liebe, mit Gespür für den Erhalt dieser ganz besonderen Kunst im mitteleuropäischen Raum.

Anton Aicher: Ein Bildhauer träumt vom Puppentheater
Anton Aicher (1859–1930), geboren in der Steiermark, hatte einen Traum: Nachdem er in Wien die Kunstakademie absolviert und die Leitung der Bildhauerklasse der Staatsgewerbeschule in Salzburg übernommen hatte, wünschte sich der gelernte Bildhauer, in Salzburg ein eigenes Marionettentheater aufzubauen. Vorbild dafür war das berühmte Münchner Marionettentheater von „Papa“ Josef Leonhard Schmid. 1885 heiratete er Rosina Deutsch, Tochter eines Gutsbesitzers aus der Nähe von Graz. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Notburga, Karl und Hermann (1902–1977). Aicher war inzwischen in Kontakt mit dem fast achtzigjährigen „Papa“ Schmid gekommen, der ihm Einblicke in die Münchner Marionettenwelt gestattete. Anton Aicher schwebte ein Theater vor, das mit einer eigenen Puppenspieltechnik und einer eigenen künstlerischen Sprache, eingebettet in die Tradition des Salzburger Kasperls, bestehen konnte.

    Die ersten Schritte der Salzburger Marionetten
    Aicher begeisterte einige seiner Studenten, die ihm als freie Mitarbeiter halfen, die erste kleine Bühne in seinem Atelier im Salzburger Künstlerhaus zu errichten. Treibende Kraft und Bildhauer war er jedoch selber: Seine kleinen, damals nur 20 bis 30 cm großen Marionetten bilden bis heute das künstlerische Fundament des Salzburger Marionettentheaters. Ihre Detailgenauigkeit und ihre unübertroffene Ausdrucksstärke trugen dazu bei, das Theater zu einem Fixpunkt der illusionistischen Puppenspieltechnik – bei der der Puppenspieler nicht sichtbar ist und die Puppe in ihrer Bewegung den Menschen nachahmt – auszubauen. Nicht nur im Bildhauerischen, sondern auch in der Perfektionierung der Puppenspieltechnik ging Anton Aicher neue Wege: Er entwickelte für seine Marionetten ein eigenes Führungskreuz, welches bis heute in perfektionierter Form im Salzburger Marionettentheater verwendet wird.

      1913: Die Geburtsstunde des Salzburger Marionettentheaters
      Am 27. Februar 1913 fand der erste öffentliche Auftritt des Salzburger Marionettentheaters mit Mozarts Singspiel Bastien und Bastienne statt. Ein Riesenerfolg! Darauf aufbauend folgten in den nächsten Jahren weitere kleine Opern. Das Hauptgewicht lag aber auf dem Kasperl-Theater des Franz von Pocci. Der Salzburger Kasperl war im Gegensatz zu seinem derben Kollegen „Larifari“ aus München ein wesentlich sensiblerer, zarter, manchmal sogar melancholischer Charakter. Er blieb über Jahre der Inbegriff des Salzburger Marionettentheaters. Gesprochen wurde immer live von befreundeten Schauspieler:innen, ein Streichquartett oder Klavier sorgten für die musikalische Begleitung. Anton Aichers Tochter Notburga kümmerte sich um die kaufmännische Leitung. Sohn Hermann war seit der ersten Aufführung als damals Elfjähriger als Puppenspieler immer dabei, belegte als junger Student ebenfalls Kurse in Bildhauerei in Wien und kehrte dann nach Salzburg zurück. Zu seiner Hochzeit 1926 mit der jungen Sängerin Elfriede Eschenlohr übergab ihm der Vater das Marionettentheater, welches mittlerweile im Alten Borromäum angesiedelt war.

        Hermann Aicher: Investition in Erweiterung und Erneuerung
        Hermann Aicher widmete sich der Erneuerung des Theaters, hielt Schritt mit technischen Neuerungen im Bühnenbereich, zollte aber auch dem Wunsch nach fantastischem Repertoire Rechnung. So entstanden utopische Stücke, wie Die Raumrakete, Das Weihnachtswunder oder Der Frühlingszauber. Hermanns junge Frau Elfriede übernahm die Leitung der Schneiderei und führte die Sänger:innen und Schauspieler:innen in der Unterbühne. 1926 und 1928 kamen die Töchter Friedl und Gretl auf die Welt und die junge Familie begann schon in den 1930er Jahren ausgedehnte Reisen ins Ausland: Gastspielreisen nach Hamburg, Wien, Holland sowie eine große Balkan-Tournee führen die Marionetten nach Istanbul, Sofia und Athen. 1936 folgen Moskau und Leningrad, wo in Sälen mit bis zu 2.500 Besucher:innen gespielt wurde. Dafür mussten neue, größere Marionetten gebaut werden. Zur besonderen Attraktion wurde der „Sterbende Schwan“ mit einer Marionette, welche die legendäre Ballerina Anna Pawlowa zum Vorbild nahm. 1937 erhielt man in einem Wettbewerb der Puppentheater auf der Pariser Weltausstellung die Goldmedaille.

          Die NS-Zeit: Das Marionettentheater als Propaganda-Instrument
          Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland wurde auch das Marionettentheater zu einem Instrument der Propaganda: In zahlreichen Tourneen fuhr man durch Deutschland, in späteren Kriegsjahren wurde das Theater als „Fronttheater“ zur Erheiterung der Soldaten in Norwegen eingesetzt. Hermann Aicher wurde 1944 zum Militär eingezogen. Im September 1944 wurden alle Theater geschlossen, nur zur Weihnachtszeit konnte man einige Vorstellungen spielen.

            Die Nachkriegsjahre: Zeit der Rationalisierung
            Unmittelbar nach Kriegsende spielten die Salzburger Marionetten zunächst ausschließlich für die alliierten Soldaten – Gage waren dringend benötigte Lebensmittel. 1947 gab das Theater das erste deutschsprachige Gastspiel nach Kriegsende in Paris im renommierten „Théâtre des Champs-Elysées“. Noch hatte Hermann Aicher ein großes Ensemble zur Verfügung, welches ihm erlaubte, ganzjährig in Salzburg zu spielen und gleichzeitig auf Tournee zu gehen. Als aber 1950 die Behörden das Stammhaus der Marionetten im Borromäum wegen Baufälligkeit sperrten, musste sich das Theater von dutzenden Inszenierungen trennen, die an diese Räumlichkeit angepasst waren. Es begann die Zeit der Rationalisierung. Hermann Aicher erkannte und nutzte die Chance neuer Aufnahmetechniken und kommerzieller Musikaufnahmen. Endlich konnten damit auch große Opern und Theaterstücke in verschiedenen Sprachen einstudiert werden. Das Marionettentheater begann auf Tournee zu gehen – zuerst 1951/52 nach Amerika, Asien folgte. Die Salzburger Marionetten festigten ihren Ruf als Botschafter der Kunst des Marionettenspiels.

              Das „kleine Opernhaus“ findet ein großes Quartier
              Das Kernrepertoire des Salzburger Marionettentheaters verlagerte sich unter Hermann Aicher auf die Opern Mozarts. Unterstützt wurde er dabei vom jungen Bühnenbildner Günther Schneider-Siemssen, der seine Karriere bei den Salzburger Marionetten begann und von 1952 bis 1991 alleiniger Ausstatter aller Produktionen war. Er war es auch, der immer wieder auf bühnentechnische Neuerungen drang und die Puppenbauer:innen darin bestärkte, die Marionettentechnik weiter zu verfeinern. Ein Höhepunkt der Ära Hermann Aichers war, dass, nach 10 Jahren „Ausweichquartier“ im Kapitelsaal, 1971 das feste Haus in der Schwarzstraße 24 bezogen wurde, das bis heute das Zuhause der Salzburger Marionetten ist.

                Gretl Aicher: Prinzipalin mit Vision

                1977 starb Hermann Aicher völlig unerwartet und seine Tochter Gretl, die seit ihrer Jugendzeit im Theater gelernt und gespielt hatte, übernahm die künstlerische Leitung. Unter ihrer Ägide als Prinzipalin wurden weitere Generationen von Puppenspieler:innen ausgebildet und sie vermochte es, mit ihrer ausdrucksstarken Führungstechnik das Puppenspiel in den Mittelpunkt zu rücken: Das Marionettenspiel als Kunstform aufzufassen und es als solche zu vermitteln, war eines ihrer größten Anliegen. Mit Götz Friedrich oder Wolf-Dieter Ludwig konnte Gretl Aicher international renommierte Regisseure für das Salzburger Marionettentheater verpflichten. Außerdem wurde das Repertoire im Bereich des Musiktheaters ausgebaut und es entstanden Inszenierungen wie Der Nussknacker, Les Contes d’Hoffmann, aber auch Mozart wurde mit seinen zwei noch fehlenden Da Ponte-Opern Le Nozze di Figaro und Così fan tutte Rechnung getragen. Es folgten Koproduktionen mit den Salzburger Festspielen und dem Salzburger Landestheater. Zu Beginn des neuen Jahrtausends konnte das Theater mit Inszenierungen von Shakespeares Ein Sommernachtraum, Humperdincks Hänsel und Gretel, sowie dem Musical The Sound of Music erneut internationale Erfolge feiern.

                  Die Spielpraxis des Theaters wird zum UNESCO-Kulturerbe ernannt

                  Nach Gretl Aichers plötzlichem Tod im März 2012 wurde das Theater von Barbara Heuberger, bereits seit 1999 Geschäftsführerin, geleitet. In den folgenden Jahren entstanden Neuproduktionen wie Der Ring des Nibelungen, Alice im Wunderland, Der kleine Prinz und Fidelio. 2013 feierte das Theater mit der Wiederaufnahme von Schneewittchen sein 100-jähriges Bestehen. In Kooperation mit den Pfingstfestspielen unter Cecilia Bartoli kam 2014 Il Barbiere di Siviglia erneut auf die Bühne. 2016 wurde die Spielpraxis des Salzburger Marionettentheaters von der UNESCO-Kommission als „höchst entwickelte Form des Puppen- und Figurentheaters“ ausgezeichnet und zum immateriellen Kulturerbe (Liste Österreich) ernannt.

                    Neue Wege für die Salzburger Marionetten

                    Die Auswirkungen der Corona-Pandemie 2020-2022 schränkten den Spielbetrieb und die Tourneetätigkeit zunächst ein, doch unter der Leitung von Susanne Tiefenbacher als Geschäftsführerin und Philippe Brunner als künstlerischem Direktor erhält das Theater bei Aufrechterhaltung der Tradition vielseitige neue Impulse: 2022 wurden im Rahmen des Projekts ARCO erstmals szenische Improvisationen mit Marionetten zu zeitgenössischer Musik gezeigt. In Kooperation mit der Internationalen Stiftung Mozarteum entstehen im Rahmen der Mozartwoche regelmäßig Produktionen auch zu aktuellen Themen, wie Der alte Baum – oder: Franzis Reise zum Ende der Welt. 2023 kam mit Karneval der Tiere. Eine animalische Trilogie erstmals eine Zusammenstellung dreier Klassiker mit völlig unterschiedlichen szenischen Konzepten, begleitet von Livemusik, auf die Bühne. 2024 wird das 111-jährige Jubiläum des Theaters mit der Neuproduktion von Shakespeares Romeo und Julia sowie einem Puppenspielfestival gefeiert. Neben seinen vielseitigen Projekten stärkt sich das Salzburger Marionettentheater durch die Ausbildung des Nachwuchses und die Entwicklung zu einem nachhaltig agierenden, umweltzertifizierten Kulturbetrieb für die Zukunft.

                      DIE BAUGESCHICHTE VON HAUS UND THEATERSAAL

                      Seit dem Jahr 1971 befindet sich das Salzburger Marionettentheater im historischen Gebäude in der Schwarzstraße 24 – auf der rechten Seite der Salzburger Altstadt, eigebettet zwischen Landestheater und Internationaler Stiftung Mozarteum und zwischen Salzach auf der einen und Schloss Mirabell mit seinem weltberühmten Garten auf der anderen Seite.

                      Nach der Gründung des Salzburger Marionettentheaters 1913 in einem Atelier im Salzburger Künstlerhaus, seiner Unterbringung im Turnsaal des alten Borromäum und nach einem 10 Jahre andauernden „Ausweichquartier“ im Kapitelsaal fanden die Marionetten schließlich ihr Zuhause in der Schwarzstraße 24. Und auch das Haus selbst blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Zwischen der Villa Lasser – also der heutigen Stiftung Mozarteum – und dem damaligen Stadttheater wurde 1893 an der Schwarzstraße von der Gräflichen Arco-Zinnebergischen Brauerei Kaltenhausen ein „Restaurations- und Saalgebäude” errichtet. Architekt war Carl Demel, Baumeister Valentin Ceconi. 1897 wurde das Saalgebäude zum „Hotel Mirabell” umgewandelt.

                      Bis 1968 befand sich in den Räumlichkeiten des Hotels das Mirabell-Casino. Im Jahr 1970 begannen die Umbauarbeiten, um dem Salzburger Marionettentheater eine neue Spielstätte zu geben. Der ehemalige Speisesaal des Hotels wurde zum Zuschauerraum mit Bühne umfunktioniert. Er beeindruckt noch heute mit seinem reichhaltigen Stuck und opulenter Malerei. Auch im Foyer stieß man bei einer Reparatur im Jahre 2000 auf den ursprünglichen, prächtigen Stuck und seit dem Jahr 2003 erstrahlt die Decke des Foyers wieder in altem Glanz.

                        Die Chronik

                        2024
                        • Januar: Premiere von Rimski-Korsakows Kammeroper Mozart und Salieri als Koproduktion mit der Internationalen Stiftung Mozarteum und der Universität Mozarteum im Rahmen der Mozartwoche 2024
                        • Oktober: Premiere von William Shakespeares Romeo und Julia
                        • Oktober: erste Ausgabe von PUPPETS! – Das Festival des Salzburger Marionettentheaters
                        2023
                        • Januar: Premiere von Der alte Baum oder Franzis Reise zum Ende der Welt als Koproduktion mit der Internationalen Stiftung Mozarteum im Rahmen der Mozartwoche 2023
                        • Juni: Premiere von Karneval der Tiere. Eine animalische Trilogie
                        • Oktober: Wiederaufnahme von Der Ring des Nibelungen
                        2022
                        • März: Das Salzburger Marionettentheater geht erstmals auf „Landpartie“ und zeigt an Salzburger Schulen und im angrenzenden Bayern Peter und der Wolf von Sergej Prokofieff. Mit im Gepäck haben die acht Puppenspieler:innen 15 Marionetten und Figuren, ca. 200 kg Kulissen und Requisiten und die Ton- und Lichtanlage.
                        • Salzburg-Premiere von Fidelio
                        • Oktober: Wiederaufnahme von Pùnkitititi! in Salzburg, November: Gastspiel in Wien
                        2021
                        • Beginn der Aufzeichnung sämtlicher Produktionen des Marionettentheaters in Kooperation mit myfidelio/ORF III
                        • Gastspiel Fidelio bei den Residenzfestspielen Darmstadt
                        2020
                        • Susanne Tiefenbacher übernimmt die Geschäftsführung des Salzburger Marionettentheaters.
                        • Neuproduktion von Pùnkitititi! in Kooperation mit der Internationalen Stiftung Mozarteum
                        2019
                        • Kooperation mit der Internationalen Stiftung Mozarteum Bastien und Bastienne und Der Schauspieldirektor
                        • Wiederaufnahme von Hoffmanns Erzählungen und Neueinstudierung Fidelio für das Beethoven Festival Bonn/D.
                        • Tournee USA
                        2018
                        • Tourneen nach Mexico und China
                        2017
                        • Neuproduktion von Der kleine Prinz
                        • Tourneen in die USA und nach China
                        2016
                        • Neueinstudierung Die Zauberflöte und Wiederaufnahme von Rumpelstilzchen
                        • Aufnahme in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes
                        2015
                        • Neuproduktion von Peter und der Wolf und Rotkäppchen
                        • Gastspiel in Brüssel: Der Ring des Nibelungen
                        • im Herbst: erste China-Tournee
                        2014
                        • Koproduktion mit dem Salzburger Landestheater: Im Land der wilden Kerle und Die Zauberflöte
                        • Neueinstudierung von Der Barbier von Sevilla anlässlich einer Kooperation mit den Salzburger Pfingstfestspielen unter Cecilia Bartoli
                        • Gastspiele in Frankreich, Deutschland, sowie fünfwöchige USA-Tournee
                        2013
                        • Gastspiel in Muscat/Oman
                        • Am 27. Februar feiert das Salzburger Marionettentheater sein 100-jähriges Bestehen u.a. mit der Wiederaufnahme des Märchens Schneewittchen.
                        • im September: Premiere der Neuproduktion von Alice im Wunderland
                        • Eine große Tournee führt das Theater durch die USA.
                        2012
                        • Koproduktion mit dem Salzburger Landestheater: Der Ring des Nibelungen
                        • Gastspiel in der New Yorker Carnegie Hall
                        • Tournee in die Schweiz und nach Frankreich
                        • Gretl Aicher, die langjährige Prinzipalin des Salzburger Marionettentheaters, stirbt völlig unerwartet am 14. März 2012.
                        2011
                        • Gastspiele in Taiwan, im Wiener Konzerthaus und Palermo
                        2010
                        • Einladung nach Abu Dhabi
                        • Neuproduktion von Claude Debussys La boîte à joujoux (Die Spielzeugschachtel) für die Ittinger Pfingsttage – András Schiff begleitet das Ensemble live am Klavier.
                        • Produktion einer französischen Fassung von The Sound of Music für ein vierwöchiges Paris-Gastspiel über Weihnachten und Neujahr
                        2009
                        • Auftritte in Essen und Leverkusen
                        • Eine Tournee führt das Salzburger Marionettentheater zum ersten Mal in den arabischen Raum zum „Spring of Culture“ nach Bahrain.
                        2008
                        • Premiere von The Sound of Music in Salzburg
                        • Tourneen nach Athen und Madrid
                        • im Dezember: drei Wochen Paris-Gastspiel mit einer französischen Version des Sommernachtstraums
                        2007
                        • Wiederaufnahme von Bastien und Bastienne und Der Schauspieldirektor im Rahmen der Salzburger Festspiele
                        • Als erstes Figurentheater der Welt bringen die Salzburger Marionetten das Musical The Sound of Music auf die Bühne
                        • am 2. November: Premiere von The Sound of Music in Dallas/Texas, anschließend große USA Tournee
                        2006
                        • Das Salzburger Marionettentheater gastiert im März drei Wochen lang mit seinem Mozart-Repertoire im Pariser Théâtre Déjazet.
                        • anschließend: Vorstellungen in Straßburg und Mailand
                        • Im Rahmen der Salzburger Festspiele nimmt das Salzburger Marionettentheater am Zyklus aller 22 Mozart-Opern teil und erarbeitet in Koproduktion Bastien und Bastienne und Der Schauspieldirektor.
                        • Vorstellungen in Costa Mesa/Kalifornien
                        • dreiwöchige Tournee durch Frankreich
                        • Seit 1913 absolvierte das Salzburger Marionettentheater 250 Gastspielreisen und Tourneen im In- und Ausland.
                        2005
                        • Premiere von Eine Stunde mit Mozart
                        • Gastspiele in der Schweiz, in Frankreich und Ungarn
                        • sechswöchige USA-Tournee
                        2004
                        • fünfwöchige USA-Tournee
                        • Im Herbst reist das Salzburger Marionettentheater nach Japan.
                        • Der Verein Freunde des Salzburger Marionettentheaters wird gegründet.
                        2003
                        • Im Februar feiert das Salzburger Marionettentheater sein 90-jähriges Bestehen.
                        • Restaurierung des Pausenfoyers
                        • Premiere von E. Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel
                        2001
                        • Premiere von Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare
                        1999
                        • Dr. Barbara Heuberger übernimmt die Geschäftsführung des Salzburger Marionettentheaters.
                        1998
                        • erstmalige Zusammenarbeit mit den Osterfestspielen Salzburg in Sergej Prokofieffs Peter und der Wolf mit Tobias Moretti als Erzähler
                        • Anlässlich des 70. Geburtstags von Gretl Aicher und des 85. Geburtstags des Salzburger Marionettentheaters wird auf der Festung Hohensalzburg das Marionettenmuseum Welt der Marionetten eröffnet.
                        1997
                        • Koproduktion mit dem Salzburger Landestheater von Janos‘ Der Josa mit der Zauberfiedel, einem von Wilfried Hiller vertonten musikalischen Märchen für Kinder
                        • Produktion von Ein Fall für Mozart: Ein Erzähler führt Kinder durch die fünf großen Mozartopern.
                        • zahlreiche Tourneen und Gastspiele u.a. in die USA, nach Argentinien, Japan, Taiwan, Athen, Venedig, Paris, England, Deutschland, Beirut und in die Schweiz
                        1996
                        • erstmaliges Mitwirken bei den Salzburger Festspielen im Kleinen Festspielhaus: In Carl Maria von Webers Oper Oberon treten die Marionetten gemeinsam mit Sängern, Schauspielern, Chor und Orchester auf.
                        1994-1996
                        • TV- und Videoaufzeichnung der fünf großen Mozartopern in Kooperation mit 3sat und mit Sir Peter Ustinov als Erzähler
                        1993
                        • Koproduktion mit dem Salzburger Landestheater von Mozarts Entführung für Kinder
                        1991
                        • Premiere von Così fan tutte in der Inszenierung von Götz Friedrich. Damit haben die Salzburger Marionetten alle fünf großen Mozartopern im Repertoire.
                        1985
                        • Premiere von Les Contes d'Hoffmann
                        1983
                        • Inszenierung von Mozarts Le Nozze di Figaro
                        • Herbstgastspiel in Paris
                        • Italientournee: unter anderem im „Piccolo Teatro“ Milano, im „Teatro Malibran“ in Venedig, in Florenz, Rom und Neapel
                        • Gastspiel der Salzburger Marionetten in Berlin
                        • Gastspiele in Brüssel und Luxemburg
                        1982
                        • Neben der Salzburger Saison und Reisen nach Frankreich, Italien und Deutschland dreht das Zweite Deutsche Fernsehen mit den Salzburger Marionetten Opernfilme: Mignon, Die verkaufte Braut, Der Waffenschmied.
                        1979
                        • Gastspiel beim Internationalen Festival in Hongkong
                        1978
                        • Der Nussknacker wird als abendfüllendes Ballett völlig neu erarbeitet und feiert an Weihnachten seine Premiere.
                        1977
                        • 11. Juni 1977: Fest-Gala zum 75. Geburtstag Hermann Aichers in Anwesenheit des Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger. Hermann Aicher wird Ehrenbürger der Stadt Salzburg.
                        • Am 1. Juli stirbt Hermann Aicher.
                        • Gretl Aicher übernimmt die Leitung des Salzburger Marionettentheaters.
                        1976
                        • Neuinszenierung von Mozarts La finta giardiniera. Premiere anlässlich der Mozart-Woche im Januar
                        • Gastspiel in Spanien
                        • erneut vierwöchiges Gastspiel im „Sadlers Wells Theatre“ in London
                        • anschließend Nordamerika: Weihnachtssaison im „Lincoln Center“ New York
                        1975
                        • Die Salzburger Marionetten spielen im Rahmen der Internationalen Mozart-Woche in der Internationalen Stiftung Mozarteum die Neuinszenierung Apollo und Hyazinthus
                        1974
                        • nach 25 Jahren wieder ein Gastspiel in London: Drei Wochen spielen die Marionetten im „Sadlers Wells Theatre“.
                        • Anschließend spielen die Salzburger Marionetten eine Saison im Opernhaus von Piräus/Athen.
                        1973
                        • Zum 60. Geburtstag der Gründung des Salzburger Marionettentheaters entsteht ein Dokumentarfilm über Werdegang und Entwicklung der Einrichtung.
                        1971
                        • Die Salzburger Marionetten bekommen ein eigenes Theater! Der Umbau des ehemaligen Hotel Mirabell zwischen Stiftung Mozarteum und Salzburger Landestheater macht es möglich, ein vollkommen auf die Bedürfnisse des Marionettenspiels abgestimmtes Haus einzurichten.
                        • Am 11. Juli 1971 wird das neue Haus mit Rossinis Der Barbier von Sevilla eröffnet.
                        1968
                        • Gastspiele in Südafrika und in Australien beim Adelaide Festival
                        1967
                        • nach der Rückkehr aus den USA große Italien-Tournee mit Auftritten in der „Piccola Scala“ in Mailand und der „Aula magna“ in Rom
                        1966
                        • Gastspiel im Cuvilliés-Theater in München
                        • Inszenierung von Mozarts Don Giovanni
                        1964
                        • Festaufführung im berühmten „Teatro la Fenice“ in Venedig
                        • Die Marionetten gastieren beim „Christmas Festival“ in New York.
                        • Europatournee
                        • im Herbst 1964: Gastspiele in den USA und Kanada
                        1962
                        • Am 26. Mai eröffnen die Salzburger Marionetten ihre Spielzeit im Kapitelsaal der Erzdiözese am Kapitelplatz. Das Ausweichquartier mit Werkstätten, Schneiderei und Nebenräumen wird für fast 10 Jahre zum Salzburger Stammhaus.
                        • Gastspiel bei den Festspielen in Versailles
                        1961
                        • Das Theater in der Dreifaltigkeitsgasse wird wegen Baufälligkeit geschlossen.
                        • Zwischen internationalen Tourneen gastieren die Marionetten im Großen Saal des Mozarteums in Salzburg.
                        1950-1960
                        • Das Jahrzehnt der großen Reisen beginnt. In diesen Jahren gastieren die Salzburger Marionetten in Holland, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien und der Schweiz. Die Salzburger Marionetten beginnen, anstelle von Sprechern, Sängern und Musikern, mit Tonbandaufnahmen zu arbeiten.
                        1958
                        • Gastspiel in Japan: Die Salzburger Marionetten eröffnen das 1. Osaka-Festival mit der Zauberflöte und geben anschließend Vorstellungen in Tokio.
                        • Die Salzburger Marionetten gastieren bei den Mai-Festspielen in Ludwigsburg und bei der Weltausstellung in Brüssel.
                        1954
                        • Die Salzburger Marionetten zeigen ein komplettes Ballett: Tschaikowskis Der Nussknacker. Zusammen mit einer neuen Choreographie des „Sterbenden Schwans“ hat diese dritte große Produktion in Montréal Premiere.
                        • Anschließend reist das Theater durch Nord- und Zentralamerika, bis nach Kolumbien, Peru, Venezuela und Kuba.
                        1953
                        • Für die Inszenierung der Operette Die Fledermaus wird eine Drehbühne entwickelt. Die Premiere findet auf der zweiten USA-Tournee in New York statt.
                        1952
                        • Im Rahmen eines Fünf-Jahres-Vertrages mit Amerika reisen die Salzburger Marionetten im Herbst nach Übersee.
                        • In Boston hat Die Zauberflöte Premiere – zum ersten Mal große Oper auf der Puppenbühne. Der Erfolg wiederholt sich in allen Städten, vor allem auch in New York. Die Zauberflöte steht bis heute nahezu unverändert auf dem Spielplan und ist die meist gespielte und erfolgreichste Inszenierung in der Geschichte der Salzburger Marionetten.
                        1951
                        • Eine amerikanische Filmproduktion dreht mit den Marionetten 12 Märchenfarbfilme.
                        • Produktion von Mozarts Die Zauberflöte unter der Regie von Géza Rech, Ausstattung von Günther Schneider-Siemssen, der in den kommenden 40 Jahren sämtliche Neuproduktionen des Theaters ausstattet.
                        • im Herbst: große England-Tournee mit Schwerpunkt London
                        1948
                        • Inszenierung von William Shakespeares Der Sturm
                        • Gastspiel im Schloss Schönbrunn in Wien für Offiziere der englischen Armee
                        • Der Musikmanager Martin Taubmann betreut die Salzburger Marionetten in den folgenden 33 Jahren und führt sie zu Weltruhm.
                        1947
                        • Einladung nach Paris ins Théâtre des Champs-Elysées – die Salzburger Marionetten geben das erste deutschsprachige Gastspiel in Frankreich nach Kriegsende.
                        1945
                        • Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wird der Spielbetrieb sofort wieder aufgenommen.
                        • Die erste Vorstellung wird für amerikanische Soldaten gespielt.
                        • Darüber hinaus werden Gastspiele in Innsbruck und in der Steiermark für die französischen und englischen Besatzungssoldaten gegeben.
                        1940-1944
                        • Die Salzburger Marionetten werden als Fronttheater eingesetzt. Die erste Reise führt die Salzburger Marionetten nach Norwegen, später folgen Polen, Russland und Rumänien.
                        1930-1940
                        • erste große Balkan-Tournee nach Athen, Sofia und Istanbul
                        • Gastspiele in Holland und Belgien
                        • Erweiterung des Repertoires um kleine Mozartopern
                        1938
                        • Das Salzburger Marionettentheater gastiert in Schweden.
                        • erstes Gastspiel in Berlin im Rahmen einer großen Deutschland-Tournee
                        1937
                        • Die Salzburger Marionetten gewinnen bei der Weltausstellung in Paris die Goldmedaille.
                        1936
                        • Bei Gastspielen in Moskau und Leningrad wird in Sälen vor bis zu 2.500 Zuschauern gespielt. Eine neue Reisebühne und Puppen von nahezu einem Meter Höhe werden dafür gebaut. Als besondere Attraktion gilt die Puppe der Tänzerin Anna Pawlowa als „Sterbender Schwan“.
                        1928
                        • Trotz großer Erfolge in Salzburg und bei Auslandsreisen gerät das Salzburger Marionettentheater in finanzielle Schwierigkeiten. Die Reisen sind wegen des großen Aufwands – außer Puppenspielern und Technik müssen auch Sprecher, Sänger, Musiker und Dirigenten mitreisen – nicht kostendeckend durchzuführen.
                        1927
                        • erstes Gastspiel der Salzburger Marionetten in der Kunsthalle Hamburg
                        1926
                        • Anton Aichers Sohn Hermann heiratet die junge Sopranistin Elfriede Eschenlohr. Als Hochzeitsgeschenk übergibt ihm Anton Aicher die Leitung des Theaters. Hermann Aicher nützt seine technischen Kenntnisse dazu, die Bühne zu erneuern und setzt vor allem auf die Möglichkeiten der Lichttechnik. Er konzentriert sich mehr auf das musikalische Repertoire.
                        • In Zusammenarbeit mit Lehrenden und Studierenden des Mozarteums werden weitere Opern einstudiert.
                        1914-1920
                        • Der Beginn des Ersten Weltkrieges bringt erhebliche Schwierigkeiten für den Theaterbetrieb mit sich. Dem Grauen des 1. Weltkrieges zum Trotz entwickelt sich das Salzburger Marionettentheater zu einem künstlerischen Mittelpunkt in Salzburg.
                        • Das Salzburger Marionettentheater baut sein Repertoire aus. Für Kinder werden Märchenspiele einstudiert, im Mittelpunkt der über 130 Produktionen bis 1950 steht Hans Wurst, der Kasperl. Erstmals nimmt das Salzburger Marionettentheater auch das Spiel Doctor Johannis Faustus, das älteste deutsche Puppenspiel, in sein Repertoire auf. Dieses umfasst im Sommer 1914 bereits 14 Stücke.
                        1913
                        • Am 27. Februar 1913 tritt der akademische Bildhauer Prof. Anton Aicher erstmals mit seinem Marionettentheater mit Mozarts Bastien und Bastienne in Salzburg auf.
                        • Im Oktober 1913 mietet Anton Aicher den Turnsaal des fürsterzbischöflichen Borromäums und richtet dort das „Salzburger Marionettentheater“ ein. Für 47 Jahre bleibt dieser Saal die Heimat der Salzburger Marionetten.