
Die Zauberflöte
W. A. Mozart: Die Zauberflöte
Oper in zwei Aufzügen
Text: Emanuel Schikaneder
Uraufführung: Wien, 30.9.1791

Besetzung
Inszenierung: Thomas Reichert
Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen
Licht: Philippe Brunner / Alexander Proschek
Kostüme: Friedl Aicher
Bildhauer: Joseph Magnus
Technik: Alexander Proschek
Sprecher:innen: Friedl Aicher, Eva Arier, Karl Blühm, Bert Oberdorfer, Hannelore Palm, Herbert Propst, Géza Rech, Herta Weber, Franz Wyzner
SÄNGER:INNEN
Sarastro: Josef Greindl
Königin der Nacht: Rita Streich
Pamina: Maria Stader
Tamino: Ernst Haefliger
Papageno: Dietrich Fischer-Dieskau
Die Alte, Papagena: Lisa Otto
Monostatos: Martin Vantin
Drei Damen: Marianne Schech, Liselotte Losch, Margarete Klose
Drei Knaben: Margot Guillaume, Maria Reith, Diana Eustrati
Zwei Geharnischte: Howard Vandenburg, Kim Borg
RIAS-Kammerchor
Berliner Motettenchor
RIAS-Sinfonie-Orchester Berlin
Dirigent: Ferenc Fricsay
Historische Aufnahme: Deutsche Grammophon 1955
MARIONETTENSPIELER:INNEN
Sarastro: Vladimir Fediakov
Königin der Nacht: Vladimir Fediakov
Pamina: Ursula Winzer
Tamino: Philippe Brunner
Papageno: Eva Wiener
Die Alte, Papagena: Philippe Brunner
Monostatos: Maximilian Kiener-Laubenbacher
Drei Damen: Marion Mayer, Vladimir Fediakov, Edouard Funck
Drei Knaben: Vladimir Fediakov, Edouard Funck, Marion Mayer
Zwei Geharnischte: Marion Mayer, Vladimir Fediakov
Priester, Sklaven, Tiere: Das Ensemble
Premiere: Boston, 8.10.1952
Neuinszenierungen 1960 und 2015
Sämtliche Marionetten sowie die gesamte Ausstattung wurden in den Werkstätten des Salzburger Marionettentheaters hergestellt.

Inhalt
Erster Akt
Im Reich der Königin der Nacht flüchtet Prinz Tamino vor einer riesigen Schlange und fällt in Ohnmacht. Die drei Damen der Königin retten ihn und töten das Ungeheuer. Der Vogelfänger Papageno prahlt, er habe die Schlange erdrosselt. Darauf wird er für seine Lügen von den drei Damen mit einem Schloss vor dem Mund bestraft. Sie berichten, dass die Tochter der Königin der Nacht von Sarastro entführt worden sei und überreichen Tamino ein Bildnis von Pamina, in das sich der Prinz verliebt. Die Königin der Nacht selbst erscheint und verspricht Tamino ihre Tochter, wenn er sie aus den Händen Sarastros befreie. Eine Zauberflöte wird ihn auf seinem Weg beschützen. Papageno soll ihn begleiten und erhält als Geschenk ein zauberkräftiges Glockenspiel. Drei Knaben werden den beiden den Weg weisen.
In Sarastros Reich wird Pamina vom Sklavenaufseher Monostatos heftig bedrängt. Papageno gelingt es, in den Palast zu gelangen und Pamina zu finden. Er berichtet ihr von Tamino – gemeinsam versuchen beide zu flüchten und den Prinzen zu suchen.
Die drei Knaben führen Tamino vor den Palast Sarastros. Dort erkennt er, dass Sarastro kein Bösewicht, sondern der Oberpriester im Tempel der Weisheit ist. Er will sich nun allen Prüfungen unterziehen, um selbst in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen zu werden. Tamino spielt auf der Zauberflöte, lockt damit aber nicht Pamina, sondern nur wilde Tiere an.
Auf der Flucht werden Papageno und Pamina von Monostatos und seinen Sklaven gestellt. Mit dem Glockenspiel gelingt es Papageno, die Mohren zu besänftigen. Im selben Moment erscheint Sarastro mit seinem Gefolge. Monostatos zerrt Tamino herbei, die Liebenden sehen sich zum ersten Mal. Tamino und Papageno werden in den Prüfungstempel geführt, in dem sie zu Stillschweigen verpflichtet sind.
Zweiter Akt
In einer Versammlung verkündet Sarastro den Priestern, dass Tamino von den Göttern zum Mann Paminas bestimmt sei. Priester führen Tamino und Papageno in den Tempel. Papageno wird mit dem Versprechen gelockt, bei Stillschweigen mit einem Weibchen belohnt zu werden. Die Damen der Königin warnen die Prüflinge vor den Tücken und der drohenden Todesgefahr, doch Tamino und Papageno lassen sich nicht beirren.
Monostatos lässt nicht ab, Pamina nachzustellen. Die plötzlich erscheinende Königin der Nacht fordert ihre Tochter auf, sie zu rächen und Sarastro mit einem Dolch zu töten. Sarastro hat alles mit angehört; Pamina bittet um Gnade für ihre Mutter. Sarastro verzichtet aus Menschenliebe auf Rache.
Schweigend setzen Tamino und Papageno ihren Weg fort. Ein altes Weib behauptet, Papagenos Liebste zu sein. Papageno fängt an zu plaudern. Tamino hingegen erträgt standhaft alle Prüfungen, selbst als Pamina erscheint. Taminos Schweigen deutet sie aber als erkaltete Liebe und sieht ihren einzigen Ausweg im eigenen Tod.
Papageno hat Tamino verloren und träumt von seinem Weibchen. Die erscheinende Alte verwandelt sich plötzlich in die junge Papagena. Noch aber darf Papageno nicht mit ihr zusammenkommen.
Pamina möchte sich das Leben nehmen; in letzter Sekunde entreißen ihr die drei Knaben den Dolch und führen sie zu Tamino. Gemeinsam besteht das Paar die letzte der Prüfungen durch Feuer und Wasser.
Papageno möchte sich erhängen, da er immer noch kein Weibchen hat. Die drei Knaben erinnern ihn an sein Glockenspiel, mit dessen Kraft er seine Papagena schließlich erhält.
Alle Versuche der Königin der Nacht, sich mit Hilfe von Monostatos, dem sie zum Lohn ihre Tochter verspricht, an Sarastro zu rächen, scheitern – die Eindringlinge stürzen in die Tiefe. Pamina und Tamino werden in den Bund der Eingeweihten aufgenommen.

Das Salzburger Marionettentheater
Das Salzburger Marionettentheater, eines der traditionsreichsten Puppentheater weltweit, wurde 2016 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe (Österreich, nationale Liste) ausgezeichnet. Zum Repertoire des 1913 gegründeten Theaters gehören einerseits bekannte Opernproduktionen, Schauspiele, Ballette und Märchen, aber auch zeitgenössische Inszenierungen und Kooperationen mit renommierten Kulturpartnern und Künstlern. Das Ensemble besteht aus zehn Puppenspieler:innen, die in den unterschiedlichsten handwerklichen Berufen ausgebildet sind, um Puppen, Kulissen und Bühnenbild selbst herzustellen. Das Theater beherbergt eine eigene Schneiderei, Tischlerei und Schlosserei und nicht zuletzt die Puppenwerkstätte. Alle Ensemblemitglieder zeichnen sich durch Musikalität, großes Einfühlungsvermögen und höchste Fingerfertigkeit aus. Mit diesen Fähigkeiten gelingt es den Marionettenspieler:innen, den verschiedensten Charakteren auf der Bühne Leben einzuhauchen und ein höchst realistisches menschliches Abbild entstehen zu lassen. 20 bis 90 Figuren werden in den einzelnen Produktionen eingesetzt. Über 700 kleine Darsteller sind am Salzburger Marionettentheater „engagiert“. Neben ca. 160 Vorstellungen pro Jahr in Salzburg geht das Ensemble jährlich auf weltweite Tourneen.